Die Berichte und Diskussionen um Arnstadts Bürgermeister H. C. Köllmer finden kein Ende, auch wenn das Thema inzwischen sehr abgearbeitet scheint. Diese Woche lesen wir in der ZEIT unter dem Schlagwort „Rechtspopulismus“ einen Artikel, in dem es wieder vorrangig um den Bürgermeister der Stadt Arnstadt geht: „Ein Bürgermeister auf Haiders Spuren“.
Der Autor Olaf Sundermeyer besuchte dazu vor einigen Wochen Arnstadt und sprach im Zuge seiner Recherchen mit dem Bürgermeister. Die Begegnungen mit Köllmer und auch mit dem Herausgeber und mit dem Redakteur des „Stadtechos“ lieferten die Grundlage für einen ausführlichen Artikel im Monatsmagazin „journalist“ des Deutschen Journalistenverbandes. Überschrieben ist der Artikel dort mit „Rechts der Heimat“ und „In einer Thüringer Kleinstadt will ein rechtspopulistischer Bürgermeister Heimatgefühle wecken“. Leider ist der sehr lesenswerte Artikel nicht online verfügbar, sondern nur in der Printausgabe zu finden, obiger Artikel in der ZEIT stellt dagegen nur eine verkürzte Version des Textes dar. Der Autor beleuchtet in dem „journalist“-Artikel umfassend die Beziehungen Köllmers zu pro Deutschland und die Rolle, die das Blatt „Stadtecho“ in diesem Zusammenhang spielt und zeigt subtil, wie klein der Abstand von „heimatlicher Verbundenheit“ zu nationaler Tümelei auch in Arnstadt ist.
Olaf Sundermeyer ist freier Autor und schreibt u.a. für FAZ, Spiegel und DIE ZEIT. Er hat mehrere Bücher zu den Themen Rechtsextremismus und Osteuropa verfasst. Am kommenden Donnerstag liest er um 19:30 Uhr im Arnstädter TheaterCafé aus seinem Buch „In der NPD – Reisen in die National befreite Zone“.
Bürgermeister Köllmer fasst nun auch Fuß auf internationalem Parkett: In der polnischen Gazeta Wyborcza gibt es dazu eine Reaktion auf den ZEIT-Artikel. Und in Polen hat man ein Gespür für deftige Sprache: der Artikel ist überschrieben mit „Der braune Bürgermeister“.
Naja, Qualitätsjournalismus ist was anderes. Der Artikel ist eher was für Leute, die gerne schwarz-weiß denken.
Danach ist Pro Arnstadt rechtsextrem und Teil der Pro Deutschland-Bewegung, die Bevölkerung ist durchgängig braun durchgefärbt und Stadtrat Christian Hühn der Einzige, der dagegen kämpft.
Ein wenig differenzierte Berichterstattung würde den Konflikt sicher entschärfen und die Stadt nicht noch weiter in den Fokus negativer Presse rücken.
@Sebastian Köhler, bitte etwas konkreter!
Meinen Sie obigen Artikel hier auf dem Blog oder den Artikel aus der ZEIT oder den Artikel aus der Gazeta Wyborcza? In den deutschsprachigen Artikeln ist Christian Hühn nicht namentlich erwähnt, jedoch findet man ihn tatsächlich in dem polnischen. Mir ging es aber mit dem Link zur polnischen Presse in erster Linie darum aufzuzeigen, welche Wirkung die ganze Affäre mittlerweile hat und welchen Bärendienst der BM unserer Stadt bezüglich ihrer Wahrnehmung erwiesen hat.
Inhaltlich würde ich den Artikel natürlich nie bewerten wollen, da ich des Polnischen nicht mächtig bin.
Erst recht würde ich nicht auf die Idee kommen, dem polnischen Autor zu empfehlen, dass er doch bitte differenzierter berichten möge, das maße ich mir nicht an.
Dass Vertreter der CDU (möglicherweise ist der polnische Autor ja katholisch) das anders sehen, kann einen zu ganz anderen Schlüssen führen.
Ich bezog mich auf den polnischen Artikel und wollte ihm auch keine Empfehlung geben, sondern nur meine Meinung zum Artikel wiedergeben.
Welche Rolle die Konfession des Autor spielen soll, erschließt sich mir jedoch nicht. Ich bin es auch nicht und es hat ja mit dem Thema auch nichts zu tun.
Herr Köhler gibt sich dem schwarz/weiß denken ebenfalls hin, denn sein Auge ist für die rechte Seite blind. Er sieht oder will die Zeichen der Zeit nicht sehen inder rechtspopulismus auch in der cdu gut geheißen wird, besonders der arnstadt cdu.